Suezkanal 1869



Ferdinand de Lesseps und der Suezkanal


Die Entstehung des Suezkanals war das Werk des französischen Grafen Ferdinand de Lesseps. Die Eröffnung des Kanals erfolgte am 17. November 1869 und war eines der spektakulärsten Ereignisse der Verkehrsgeschichte. Der Beginn der Arbeiten am Suezkanal fand zehn Jahre früher statt, die Vorgeschichte des Kanals reicht bis in die älteste Antike zurück. Der folgende finanzhistorische Beitrag gibt einen Überblick über die Kanalbauten der Antike, die Gründung der ägyptischen Suezkanal- Gesellschaft, die Finanzierung und den Bau des Kanals sowie die politischen Konflikte um den Suezkanal. Für Sammler „Historischer Wertpapiere“ von besonderem Interesse sind die beigefügten Informationen über die Wertpapieremissionen der Suezkanal-Gesellschaft. Es soll nicht verschwiegen werden, dass Suezkanal-Nonvaleurs äußerst selten und teilweise bisher überhaupt nicht bekannt geworden sind.

Der Isthmus von Suez - historischer Überblick

Anstelle einer langen Seefahrt um Afrika herum bietet der Isthmus von Suez eine offensichtlich so vorteilhafte Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Roten Meer, dass bereits in der Antike hier ein Kanal gebaut wurde. Später wurde der Kanal verschüttet, zeitweise auch wiederhergestellt. Ab 800 nach Christus versandete der antike Isthmuskanal. Danach gab es noch viele Projekte und Gutachten über die Verkehrsverbindung zwischen Mittelmeer und Rotem Meer, die jedoch aus dem Planungsstadium nicht herauskamen. Der folgende Überblick zeigt chronologisch die wichtigsten historischen Ereignisse bis zum Bau des Suezkanals:


  • 3. Jahrhundert vor Christus: Pharao Ramses II. beginnt mit dem Bau eines Kanals zwischen dem Nil und dem Roten Meer.
     
  • 6. Jahrhundert vor Christus: Pharao Necho II. führt mit 100.000 Arbeitern den Bau des Kanals fort.
     
  • 487 vor Christus: Dareios I., König von Persien, vollendet den Necho- Kanal.
     
  • 100 nach Christus: Trajan, römischer Kaiser, eröffnet nach umfangreichen Erdarbeiten den "Kanal der Pharaonen".
     
  • 600 nach Christus: Wiedereröffnung des inzwischen verschütteten Kanals durch Kalif Amr Ibn el As.
     
  • 1500: Venedig plant den Durchstich des Isthmus von Suez.
     
  • 1798: Napoleon Bonaparte plant nach der Invasion Ägyptens eine Wasserverbindung zwischen Mittelmeer und Rotem Meer. Die von ihm beauftragte Kommission stellt den Bau eines Kanals aufgrund einer falschen Messung der Wasserstandsunterschiede zwischen Mittelmeer und Rotem Meer in Frage.
     
  • 1825: Gründung der "Société d' études pour le canal de Suez" durch den französischen Sozialisten Barthelmy Prosper Enfantin und dem englischen Ingenieur Stephenson. Das Kanalprojekt scheitert.
     
  • 1846: Eine Studiengruppe von Franzosen, Briten und Österreichern stellt bei neuen Messungen eine nahezu gleiche Höhenlage der beiden Meere fest.
     
  • 1856: Der österreichische Ingenieur Alois von Negrelli (1799- 1858) entwickelt den Plan eines Suezkanals.

Graf Ferdinand de Lesseps - Gründer der Suezkanal-Gesellschaft

Graf Ferdinand Marie de Lesseps wurde 1805 in Versailles geboren. Im Orient durchlief er von 1825 bis 1849 eine Karriere im französischen Diplomatischen Dienst (u.a. in Kairo und Madrid). 1850 verließ er das Diplomatische Korps. Sein Interesse galt nun einem Kanal durch Ägypten. 1854 begibt sich de Lesseps zur Realisierung des Suezkanal-Projektes nach Ägypten. Vom neuen Vizekönig von Ägypten - mit dem er sich vor vielen Jahren angefreundet hatte - erhielt de Lesseps eine vorläufige Konzession zum Bau eines Kanals über den Isthmus von Suez.

Im Dezember 1858 wird von de Lesseps die Suezkanal- Gesellschaft "COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ" mit einem Kapital von 200 Millionen Francs und Sitz in Alexandria gegründet. Lesseps brachte die ihm von der ägyptischen Regierung 1855 und 1856 erteilte vorläufige Konzession zum Bau eines Großschifffahrtskanals zwischen Mittelmeer und Rotem Meer in die Gesellschaft ein. Nach 99 Jahren sollte der Kanal an Ägypten zurückfallen. Die Aktienemission erfolgte auf allen grossen Finanzplätzen der WeIt. Von den 400.000 Aktien der Gesellschaft wurden von freien Aktionären nur 186.000 gezeichnet, vom ägyptischen Vizekönig 177.642.

Finanzierung und Bau des Suezkanals

Im April 1859 wurde mit dem Bau des Suezkanals, vornehmlich nach einem bereits 1856 vorgelegten Planungsentwurf des Ingenieurs Alois von Negrelli, begonnen. Zeitweise waren bei den Bauarbeiten bis zu 30.000 Fronarbeiter beschäftigt. Die Gesellschaft gründete entlang des Kanals die Städte Port- Said, Ismailia und Port Thewfik und gewährleistete durch den Bau eines Süßwasserkanals die Wasserversorgung dieser Städte. Erst 1866 sanktionierte der Sultan in Konstantinopel nachträglich die Arbeiten am Kanal, nachdem anfänglich Großbritannien Widerstand gegen die Kanalpläne geleistet hatte. 1868 waren die Kassen der Gesellschaft leer, zur Beendigung der Arbeiten fehlten 85 Millionen Francs.

Eine Anleihe in Höhe von 100 Millionen Francs wurde emittiert, aber nur ein Drittel gezeichnet. Eine 8%ige Anleihe (Bons trentenaires) konnte im April 1868 erfolgreich emittiert werden. Am 17. November 1869 erfolgte weltweit beachtet die Eröffnung des schleusenlosen Kanals - de Lesseps war der Held Europas. Länge des Suezkanals: 168 Kilometer zwischen Port-Said und Suez, Breite: 20 Meter, Tiefe: 8 Meter, Erdaushub 74 Millionen Kubikmeter. Der Kanal durchschneidet die Landenge von Suez unter Benutzung des Timsah- Sees sowie des Grossen und Kleinen Bittersees.

Er verkürzt den Seeweg von Europa nach Asien gegenüber dem um das Kap der Guten Hoffnung beträchtlich (Hamburg- Bombay um rund 4500 Seemeilen). Die Baukosten betrugen 287 Millionen Francs; die gesamten Ausgaben bis zur Eröffnung (1869) erreichten einschliesslich der Verwaltungskosten 432 Millionen Francs. Die tatsächlichen Baukosten des Suezkanals wichen vom ursprünglich geplanten Finanzierungsvolumen erheblich ab; hatte man doch 1858 die benötigten Finanzmittel nur auf 160 Millionen Francs geschätzt.

Der Suezkanal: 1870 bis heute

Der Kanal erwies sich zunächst als ein wirtschaftliches Fiasko. Bis 1870 durchfuhren ihn 486 Schiffe mit 437.000 Nettoregistertonnen, die 4 Millionen Francs Gebühren bezahlten. Seit 1871 konnten die Aktien und Obligationen der Gesellschaft nicht mehr bedient werden.

1873 fehlten 20 Millionen Francs in der Kasse der Gesellschaft zur Befriedigung der Aktionäre und Obligationäre - es wurden zinstragende Gutscheine für die rückständigen Leistungen ausgegeben. Die Herkunft des bis 1873 verbrauchten Kapitals gibt Courau (1936) wie folgt an:

  • Aktienkapital (1858): 200 Millionen Francs
  • Obligationen und Bons trentenaires (1868): 423 Millionen Francs
  • Bons de Consolidation (1873): 34 Millionen Francs
  • Einlagen der ägyptischen Regierung: 113 Millionen Francs

Durch die grossen Ausgaben beim Kanalbetrieb und die enormen Kosten der Kriege, die der Vizekönig von 1871 bis 1874 führte, stiegen Ägyptens Schulden bis 1875 auf 2,5 Milliarden Francs.

Im Jahre 1875 erwarb deshalb die englische Regierung vom in finanziellen Schwierigkeiten befindlichen Vizekönig von Ägypten 176.602 Aktien über je 500 Francs zum Preis von 100 Millionen Francs. Frankreich, dass zu dieser Zeit in seinen Wirtschaftsbeziehungen zu Ägypten eine führende Rolle spielte, überliess dadurch den massgeblichen Einfluss auf den Suezkanal Großbritannien. De Lesseps Einfluss auf die Suezkanal- Gesellschaft schwand ebenso. Lesseps begann nun Pläne für einen zentralamerikanischen Kanal zu entwickeln.

Nach diesen Anfangsschwierigkeite n rentierte sich der Kanal ab 1874, der Kurs der Suezkanal-Aktien stieg an der Pariser Börse von nun an unablässig. In den Folgejahren wurde der Kanal ständig verbreitert und vertieft, um dem wachsenden Verkehr zu genügen.


Zur Kapitalisierung des 15%igen Gewinnanteils der ägyptischen Regierung wurde der Gewinnanteil 1880 für 22 Millionen Francs von Ägypten an den Crédit Foncier de France abgetreten, der zu seiner Verwaltung eine “SOCIETE CIVILE POUR LE  RECOUVREMENT DES 15% DES PRODUlT NETS DE LA COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ ATTRIBUES AU GOUVERNEMENT EGYPTIEN" gründete. Die "Société Civile" emittierte die Gewinnanteile unter dem Namen "Parts Civiles". Das Verkehrsaufkommen des Kanals entwickelte sich nach 1880 ständig aufwärts (in 1000 Nettoregistertonnen: 1900/ 9.738, 1920/ 17.537, 1935/ 32.728, 1966/ 274.466). Die weiteren wichtigen Ereignisse in der Geschichte des Suezkanals waren:

  • 1882: Besetzung Ägyptens durch Großbritannien.
     
  • 1885: Ferdinand de Lesseps wird aufgrund seiner Verdienste um den Bau des Suezkanals Mitglied der Académie Française.
     
  • 1888: In der Konvention von Konstantinopel vom 29. Oktober 1888 wird die völlige Freiheit der Schifffahrt für den Suezkanal festgelegt.
     
  • 1899: Der Anglo- Ägyptische Vertrag regelt die militärische Bewachung des Suezkanals durch Großbritannien.
     
  • 1909 bis 1914: Durch Vergrößerung der Kanaltiefe von 8 auf 10 Meter wird die Passagekapazität des Kanals fast verdoppelt.
     
  • 1932: Breite des Kanals: 60 Meter; Tiefe: 13 Meter.
     
  • 1936: Bündnisvertrag zwischen Ägypten und Großbritannien. Die britische Besatzung wird in der Suezkanalzone konzentriert.
     
  • 1956: Nationalisierung des Kanals durch den ägyptischen Präsident Nasser. Umwandlung der Suezkanal- Gesellschaft in die "COMPAGNIE FINANCIERE DE SUEZ" . Zahlung einer Entschädigung für die Aktionäre in Höhe von 23 Millionen ägyptischen Pfund (zahlbar 1959 bis 1964).
     
  • 1967: Schließung des Kanals nach dem Sechs-Tage-Krieg zwischen Ägypten und Israel.
     
  • 1975: Wiedereröffnung des Suezkanals.



Gesammelte Finanzdokumente

Die folgende Übersicht umfasst alle bisher bekannt gewordenen Finanzdokumente der "COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ" und der "SOCIÉTÉ CIVILE POUR LE RECOUVREMENT DES 15% DES PRODUITS NETS DE LA COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ ATTRIBUÉS AU GOUVERNEMENT ÉGYPTIEN" (Stand 2008):
 

Aktien

  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, Interimsscheine, Paris, 27. November 1858 - bisher ein Stück bekannt geworden.
     
  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DE CANAL MARITIME DE SUEZ, Inhaberaktien über 500 Goldfranken, 27. November 1858. Das Kapital der 1858 gegründeten Suezkanal-Gesellschaft in Höhe von 200 Millionen Goldfranken war zunächst in 400.000 Aktien über je 500 Goldfranken eingeteilt. 53 Prozent der Aktien wurden 1885 in Frankreich platziert, 44 Prozent übernahm die ägyptische Regierung und 3 Prozent ging in andere Länder. Bisher sind zwei Stücke dieser Aktie bekannt geworden.

  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DE CANAL MARITIME DE SUEZ, Ausgabe von 120.000 Délégation de Coupons d`Actions,  Titre au Porteur, Genußschein für rückständige Dividenden, 14. Juli 1869

  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, die 400.000 Aktien über 500 Goldfranken wurden 1924 in zwei Stücke über je 250 Goldfranken geteilt.

    - Kapital- Aktien (Actions de capital) über 250 Goldfranken - mit 5 Prozent Vorzugsdividende (400.000 Stück), Paris, 1924 - bisher drei Stücke bekannt.

    - Genuss- Aktien (Actions de jouissance) ohne Nennwert - ohne Vorzugsdividende (400.000 Stück), Paris, 1924 - bisher zwei Musterstücke bekannt.

    Die Genuss- Aktien verbrieften die gleichen Aktionärsrechte wie die Kapital- Aktien, mit Ausnahme der 5 Prozent Vorzugsdividende, die gemäß Gesellschaftsstatut nur den Aktionären der Kapital- Aktien zustand. 

Gründeranteile 

  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, neben Aktien emittierte die Gesellschaft im Jahr 1858 100 Gründeranteile (Parts de fondateur) ohne Nennwert, die auf 10% des Reingewinns Anspruch hatten. 1859 wurden diese Gründeranteile in Zehntel- Anteile gesplittet (= 1.000 Gründeranteile). 1880 wurden diese Gründeranteile in Hundertstel- Anteile gesplittet (= 100.000 Gründeranteile).Die Wertpapiere waren Inhaberpapiere - bisher unbekannte Stücke.

Anleihen

  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, 5% Obligations à lots (Losanleihe) 1867-1868 über je 500 Goldfranken nominal, Laufzeit 50 Jahre, genehmigt auf der Hauptversammlung der Gesellschaft im August 1867. Emissionsvolumen: 100 Millionen Goldfranken (333.333 Stück zu 300 Goldfranken platziert). Die vollständige Tilgung der Losanleihen erfolgte bis 1918 - bisher zwei Stücke, davon ein Musterstück, bekannt.
     
  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, 8% Bons trentenaires (30-jährige Gutscheine), genehmigt auf der Hauptversammlung der Gesellschaft im Juli 1871 zur Überbrückung akuter Finanzierungsengpässe. Geplant waren 200.000 Bons über nominal 125 Goldfranken, rückzahlbar über 30 Jahre ab 1871, begeben zu 100 Goldfranken. Die Bons konnten mit Bargeld, fälligen Zinskupons oder gezogenen Losanleihen der Losanleihe von 1868-1868 gezeichnet werden. Leider konnten 1871 nur 50.000 Bons platziert werden und die Kanalgesellschaft stand kurz vor dem Bankrott. Ein Grossaktionär - Jules Lebaudy - konnte den Bankrott der Gesellschaft abwenden, indem er persönlich zusätzlich 70.000 Bons übernahm. Die Gesellschaft hielt die restlichen 80.000 nicht gezeichneten Bons in Reserve und entwertete sie bei der Emission einer neuen Anleihe im Jahr 1879. Die 120.000 platzierten 8%igen Gutscheine wurden bis 1901 vollständig getilgt - bisher unbekanntes Stück.
     
  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, Bons de coupons arriérés - Gutscheine für rückständige Kupons (consolidation d` intérets arriérés d` actions)  - zum Ausgleich der 1871 bis 1873 nicht gezahlten garantierten Dividenden und Zinsen emittierte die Gesellschaft 400.000 zinstragende Gutscheine im Nominalwert von je 85 Goldfranken - bisher unbekanntes Stück.
     
  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, 3% Obligation 1879- 1916 über 500 Goldfranken, drei Serien platziert zwischen 1879 und 1914, .

    - 1. Serie: Die erste Serie wurde auf der Hauptversammlung der Gesellschaft im Mai 1879 und Juni 1882 genehmigt. Die Platzierung erfolgte von 1885 bis 1934 zu verschiedenen Kursen mit einem Gesamterlös von rund 27 Millionen Goldfranken (73.026 Obligationen). Die Obligationen wurden von 1885 bis 1934 getilgt - bisher fünf Stück bekannt geworden.

    - 2. Serie: Die zweite Serie wurde auf der Hauptversammlung der Gesellschaft im Juni 1885 genehmigt. Die Platzierung erfolgte von 1887 bis 1902 zu Kursen zwischen 405 und 480 Goldfranken mit einem Gesamterlös von rund 100 Millionen Goldfranken (238.964 Obligationen). Die Obligationen wurden von 1887 bis 1962 (75 Jahre) getilgt - bisher vier Stück bekannt geworden.

    - 3. Serie: Die dritte Serie wurde auf der Hauptversammlung der Gesellschaft im Juni 1906 genehmigt. Die Platzierung erfolgte von 1909 bis 1914 zu Kursen zwischen 360 und 475 Goldfranken mit einem Gesamterlös von rund 30 Millionen Goldfranken (75.000 Obligationen). Die Obligationen wurden von 1909 bis 1961 (53 Jahre) getilgt - bisher 10 Stück bekannt geworden.
     
  • COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ, 5% Obligation Nouvelle 1915- 1918 über 500 Francs, genehmigt auf den Hauptversammlungen der Gesellschaft 1901, 1906 und 1911, in drei Tranchen platziert (1915: 1. Tranche, 100.000 Obligationen über je 450 Goldfranken/ 1922: 2. und 3. Tranche:152.655 Obligationen). Die Obligationen wurden bis 1945 getilgt - bisher 12 Stück bekannt geworden. 

Namenspapiere 

Die Aktien, Gründeranteile und Anleihen der COMPAGNIE UNIVERSELLE DE CANAL MARITIME DE SUEZ lauteten auf den Inhaber (au porteur). Sie konnten jedoch bei der Gesellschaft deponiert werden, die auf den Namen lautende 

  • Depotbescheinigungen (récépissés de depôt) oder
     
  • Namenszertifikate (certificats nominatifs) 

für die hinterlegten Wertpapiere ausstellte.
 

Parts Civiles 

  • SOCIÉTÉ CIVILE POUR LE RECOUVREMENT DES 15% DES PRODUITS NETS DE LA COMPAGNIE UNIVERSELLE DU CANAL MARITIME DE SUEZ ATTRIBUÉS AU GOUVERNEMENT ÉGYPTIEN, Certificat de un cinquième de Part au Porteur, 1/5 Anteil, Paris, 15. Mai 1882 resp. 1. Oktober 1930. Zur Repräsentation des 15%igen Gewinnanteils der ägyptischen Regierung wurden 84.507 Anteile geschaffen. Dieser Gewinnanteil wurde 1880 für 22 Millionen Goldfranken von der ägyptischen Regierung an den Credit Foncier de France abgetreten, der zu seiner Verwaltung im gleichen Jahr die o. a. "Société Civile" mit Sitz in Paris gründete, welche die Anteile unter dem Namen "Parts Civiles" herausgab. Die 422.535 "Parts Civiles" lauteten auf den Inhaber und notierten an der Pariser Börse. Es existierten Inhaber- Zertifikate sowie entsprechende Namens- Zertifikate ("Certificats d'inscription de Parts Nominatives").

    - Inhaber-Zertifikate vom 1. 5. 1882 - bisher 18 Stück bekannt geworden.

    - Inhaber-Zertifikate vom 1.10.1930 - bisher 12 Stück bekannt geworden.

    - Namens-Zertifikate 1882-1943 - bisher zwei Stück bekannt geworden.