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Fachliteratur über deutsche Auslandsanleihen
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Deutschlands Auslandsanleihen 1924-1945
Fachbuch von Hans-Georg Glasemann: Deutschlands Auslandsanleihen 1924-1945 - Rückzahlungen nach der Wiedervereinigung von 1990, Gabler Verlag, Wiesbaden, 1992, ISBN 3-9806401-1-6, 269 Seiten, gebunden, € 59,-
Deutsche Auslandsbonds aus den Zeiten der Weimarer Republik 1945 - heute noch entschädigt? Hans-Georg Glasemann gibt Antwort auf diese Frage in seinem Nachschlagewerk "Deutschlands Auslandsanleihen 1924-1945". Nach 1990 lebte eine Vielzahl von bisher unbeachtet gebliebenen Ansprüchen aus vor 1945 emittierten deutschen Auslandsanleihen wieder auf, da das Londoner Schuldenabkommen von 1953 für bestimmte Auslandsbonds eine Ablösung nach der Wiedervereinigung vorsieht. Die Ansprüche sind in Wertpapierform verbrieft als Schattenquoten-Bezugscheine, Talons, Restquoten- Bescheinigungen oder als unbediente bzw. quotal bediente Schuldverschreibungen früherer ostdeutscher Schuldner und Berliner Altbanken.
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Nur wenigen Spezialisten sind die komplexen Rechtsverhältnisse, Verjährungsfristen und Ablösungsverfahren bei diesen Wertpapieren heute noch vertraut. Dies führt so weit, dass es bei bestimmten deutschen Auslandsbonds mehr als 50 Jahre nach Kriegsende immer wieder zu unlauteren Machenschaften kommt. Hans-Georg Glasemann untersuchte alle 626 zwischen 1924 und 1945 emittierten deutschen Auslandsanleihen auf ihre Werthaltigkeit. Er gibt eine vollständige Übersicht der bereits zurückgezahlten Auslandsanleihen und bei bestimmten Emissionen konkrete Hinweise auf eine Ablösung nach der Wiedervereinigung. Anhand systematischer Übersichten kann man bei heute vorgelegten Wertpapieren prüfen, ob sie noch werthaltig sind, oder ob es sich um Wertpapiere handelt, denen nur noch Sammlerwert beizumessen ist.
Vermittelt werden finanzhistorische und bankfachliche Grundlagen. Das Nachschlagewerk gibt Hinweise auf die nach der Wiedervereinigung zu bedienenden - allerdings bis heute immer noch nicht abgelösten - ostdeutschen Auslandsanleihen, z.B. der US-Dollar-Bonds der Städte Leipzig und Dresden aus den zwanziger Jahren. Es beschreibt das bis zum Jahr 2010 bei der Bundesschuldenverwaltung laufende Umtauschverfahren von Schattenquoten-Bezugsrechten in 3% Fundierungsschuldverschreibungen der Bundesrepublik Deutschland.
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Das Schicksal der Reichsmark-Wertpapiere
Fachbuch von Sayatz, Andre: Das Schicksal der Reichsmark-Wertpapiere und auf ausländische Währungen lautenden Deutschen Schuldverschreibungen nach 1945 - Historische und neue Versuche einer Wertpapierbereinigung, Berlin Verlag Arno Spitz GmbH, Berlin, 1998, ISBN 3-87061-675-X, 248 Seiten, € 34,-
Das Buch des Berliner Rechtsanwalts, Dr. Andre Sayatz, ist ein Beitrag zur Frage, ob und welche unerfüllten Ansprüche aus Schuldverschreibungen und Aktien, die in Deutschland vor dem II. Weltkrieg emittiert wurden, begründet sein könnten. Das Thema berührt den exzeptionellen Eingriff des Gesetzgebers in die Rechte von Wertpapierinhabern. 1949 sind im Zuge der Wertpapierbereinigung und 1994 gemäß Artikel 11 Entschädigungs- und Ausgleichslastengesetz (EALG) Wertpapiere allgemein für kraftlos erklärt worden. Die Gründe - sowie der Verbleib der Effektenbestände des Reichsbanktresors - und das Verfahren der Wertpapierbereinigung werden in diesem Fachbuch näher untersucht; gemessen an dem historischen Vorbild, erscheint der Artikel 11 EALG danach nicht ohne weiteres ebenso gelungen wie die Wertpapierbereinigung der Nachkriegszeit.
Außer wenigen Fremdwährungsanleihen, die vor dem II. Weltkrieg im Gebiet der früheren DDR ausgegeben worden waren, sind alle Dollar-, Pfund- und Frankenanleihen nicht nur durch die besondere Auslandsbondbereinigung, sondern auch durch das Londoner Schuldenabkommen erheblich betroffen gewesen; beide Regelungen und ihre Auswirkungen für die Geltendmachung zugrunde liegender Forderungen werden detailliert erläutert.
Das Buch bietet Juristen, Historikern, Banken, Inhabern und Schuldnern von Vorkriegsemissionen eine Überblick über die Behandlung der Vorkriegseffekten nach 1945 in Ost und West und ergänzt mit detaillierten rechtlichen Überlegungen die Diskussion um die Durchsetzung von Ansprüchen aus einzelnen Wertpapierarten.
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Handel mit geraubten Wertpapieren in der Schweiz
Fachbuch von Lussy, Hanspeter; Bonhage, Barbara; Horn, Christian: Schweizerische Wertpapiergeschäfte mit dem «Dritten Reich»: Handel, Raub und Restitution, Reihe: Unabhängige Expertenkommission Schweiz Zweiter Weltkrieg, Chronos, Zürich 2001, 521 Seiten, ISBN 978-3-0340-0614-9, € 38.80
Die Schweizer Banken haben auch während des Kriegs Wertpapiergeschäfte mit dem «Dritten Reich» getätigt. Weil sie nicht bereit waren, rigorose Kontrollen einzuführen oder auf den Handel ganz zu verzichten, kam es dabei auch zu Importen von Raubgut. Erst auf nachhaltigen Druck der Alliierten legte man sich Selbstbeschränkungen auf.
Das Buch beschreibt die Zusammenhänge zwischen dem schweizerisch-deutschen Wertpapierhandel, dem Raub von Titeln durch das «Dritte Reich» und der Restitution von in der Schweiz verkauften Wertpapieren nach 1945. Grundidee der Untersuchung war es, den Wandel des Wertpapierhandels mit Deutschland unter den veränderten Rahmenbedingungen der Bankenkrise der 1930er Jahre, des Machtantritts der Nationalsozialisten und des Krieges zu analysieren. Neben der Darstellung der Raubwirtschaft des NS-Regimes wurde auch eingehend analysiert, wie die Schweizer Banken nach dem Kriegsende die Rückgabe der den Juden und der Bevölkerung in den besetzten Gebieten weggenommenen Papiere behinderten. Die Untersuchung stützt sich auf schweizerische Bank- und Gerichtsquellen und zieht deutsches und niederländisches Archivmaterial bei.
Ein unbedingt lesenswertes Buch für alle, die sich für das Thema „Chaos im deutschen Wertpapierwesen zu Ende des 2. Weltkriegs“ interessieren. Geht das deutsche Auslandsbondbereinigungsgesetz von 1952 doch davon aus, das die Berliner Wertpapierbestände bei Kriegsende angeblich von den Russen beraubt wurden, so öffnet dieses Buch die Augen dafür, dass es sich bei den betroffenen Beständen wohl zum großen Teil um Raubgut des Dritten Reiches gehandelt hat.
Ein Blick in die … Zusammenfassung ... zeigt Näheres. Zu beziehen beim … Chronos Verlag ... in Zürich.
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Kuczynski`s Fachbücher über deutsche Auslandsbonds
Die profundesten Sachbücher in deutscher und englischer Sprache über die von 1924 bis 1930 emittierten deutschen Auslandsanleihen stammen von Robert René Kuczynski (1876-1947). Dr. Robert René Kuczynski war ein prominenter Nationalökonom und Statistiker in der Weimarer Republik, er gehörte einer bekannten preußisch-jüdischen Gelehrtenfamilie an. Hier seine Werke über deutsche Auslandsbonds in chronologischer Abfolge:
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- Kuczynski, Robert René; American Loans to Germany, With the Aid of the Council and Staff of the Institute of Economics in Washington, 378 Seiten, Herausgeber: The Macmillan Company, New York, September 1927.
Die englischsprachige Studie „American Loans to Germany“, veröffentlicht im Jahr 1927, behandelt 69 von 1924 bis 1926 in den USA öffentlich aufgelegte deutsche Auslandsanleihen. Nach 1926 bis zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden anschließend noch 66 Auslandsanleihen in den USA begeben. Abgehandelt werden: Die privat im Ausland untergebrachten deutschen Anleihen (auch RM- und GM-Anleihen), die 69 in den USA öffentlich aufgelegten Auslandsanleihen in Gold-Dollar, die Beschreibung der Anleihebedingungen der deutschen Anleihen in den USA (u.a. amerikanischer Anleihevertrag, Treuhandvertrag, etc mit Beispielen), die Zahlungsbestimmungen (u.a. Gold-Dollar-Währungsklausel), Tilgungen, Sicherheiten, umfangreiche Verzeichnisse aller Schuldner und Emissionen nach den verschiedensten Kriterien, Index.
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- Kuczynski, Robert René; Deutsche Anleihen im Ausland 1924 bis 1927 (erste deutschsprachige Ausgabe von „American Loans to Germany“), 65 Seiten, Berlin, Verlag der Finanzpolitischen Korrespondenz, Januar 1928.
Die (erste) deutschsprachige Ausgabe von „American Loans to Germany“ behandelt die von 1924 bis 1927 in Europa und die von 1924 bis 1926 in den USA emittierten deutsche Auslandsemissionen. Die Ausgabe wurde 1929 wesentlich erweitert (siehe folgende Beschreibung).
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- Kuczynski, Robert René; Deutsche Anleihen im Ausland 1924-1928 (zweite, erweiterte deutschsprachige Ausgabe von „American Loans to Germany“), Herausgeber: Institute of Economics in Washington, 266 Seiten, Berlin, 1929.
Die (zweite, erweiterte) deutschsprachige Ausgabe von „American Loans to Germany“ behandelt 121 von 1924 bis Jahresende 1928 in den USA emittierten deutschen Auslandsemissionen. Nach 1928 bis zu Beginn des 2. Weltkrieges wurden anschließend noch 14 Auslandsanleihen in den USA begeben. Diese zweite deutsche Ausgabe zeichnet sich im Vergleich zur ersten Ausgabe von 1928 durch eine ausführlichere Behandlung der Kapitel über die Anleihebedingungen, die Verwendung der Anleiheerlöse und die Tilgungsbestimmungen aus. Das Buch ist aber auch insofern erweitert worden, als die Bedingungen der im europäischen Auslande in verschiedensten europäischen Währungen aufgenommenen Anleihen eingehender dargestellt sind. Abgehandelt werden: Die privat im Ausland untergebrachten Anleihen (auch RM- und GM-Anleihen), die öffentlich aufgelegten Auslandsanleihen in verschiedensten Währungen (auch in Holland platzierte Kirchenanleihen), eine Kategorisierung der Schuldner, Beschreibung des Verwendungszwecks der Anleihen, die Beschreibung der Anleihebedingungen der deutschen Anleihen in den USA (u.a. amerikanischer Anleihevertrag, Treuhandvertrag, etc mit Beispielen), die Zahlungsbestimmungen (u.a. Gold-Dollar-Währungsklausel), Tilgungen, Sicherheiten, umfangreiche Verzeichnisse aller Schuldner und Emissionen nach den verschiedensten Kriterien, Index.
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- Kuczynski, Robert René; Banker`s Profits from German loans, Herausgeber: The Brookings Institution, First Edition, Institute of Economics in Washington, Publication 41, 228 Seiten Washington,1932.
Englischsprachige Studie über die Profite der amerikanischen Bankiers an den von 1924 bis 1930 in den USA öffentlich aufgelegten deutschen Anleihen. Die Studie basiert auf Material der durch den Finanzausschuss des amerikanischen Senats durchgeführten Vernehmungen über den Vertrieb ausländischer Schuldverschreibungen in den USA sowie auf Auskünfte einer Reihe von New Yorker Emissionsbanken. Kuczynski versucht festzustellen, wie viel die amerikanischen Bankiers bei der Begebung deutscher Anleihen verdient haben. Kuczynski behandelt insgesamt 135 in den USA von 1924 bis 1930 öffentlich aufgelegte deutsche Auslandsanleihen.
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- Kuczynski, Robert René; Wall Street und die deutschen Anleihen. Bankierprofite und Publikumsverluste, deutsche Ausgabe von „Banker`s Profits from German loans“, Herausgeber: Buske, 174 Seiten, Leipzig, 1933.
Deutschsprachige Studie über die Profite der amerikanischen Bankiers an den von 1924 bis 1930 in den USA öffentlich aufgelegten deutschen Anleihen. Gegenüber der englischsprachigen Studie „Banker`s Profits from German loans” von 1932 wurden einerseits Teile gekürzt (insbesondere statistisches Zahlenmaterial reduziert), andererseits Teile um die Ereignisse ab 1932 erweitert (u.a. Zahlungsverzug bei den Sächsischen Werken, der Deutschen Bank und Karstadt). Die Studie basiert ansonsten auf dem gleichen Material wie „Banker`s Profits from German loans” von 1932. Kuczynski versucht auch hier festzustellen, wie viel die New Yorker Bankiers bei der Begebung deutscher Anleihen verdient haben. Kuczynski behandelt insgesamt 135 in den USA von 1924 bis 1930 öffentlich aufgelegte deutsche Auslandsanleihen.
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Diese Bücher sind äusserst selten und im Bücherantiquariat schwer zu beschaffen bzw. nur zu relativ hohen Preisen dort erhältlich. Ich habe in den letzten Jahren einige dieser Werke aufgekauft und gebe sie gern an Interessenten weiter. Derzeit sind folgende Werke verfügbar:
- als Originalbuch “American Loans to Germany” von 1927 bei

- als Originalbuch "Deutsche Anleihen im Ausland 1924 bis 1927" von 1928 bei

- als Copyshop-Reprint "Deutsche Anleihen im Ausland 1924 bis 1928" von 1929 bei
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- als Originalbuch “Wall Street und die deutschen Anleihen” von 1933 bei
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Weitere wichtige Literatur zu deutschen Auslandsanleihen
Pfitzner, Dr. Johannes, Deutschlands Auslandsanleihen, Berlin, 1928, 174 Seiten
Pfitzner`s Fachbuch enthält eine Fülle von Einzelinformationen über die in den drei Jahren nach Inkrafttreten des Dawes- Plans von öffentlicher und privater deutscher Seite in Europa und in den Vereinigten Staaten aufgenommenen Auslandsanleihen (Zeitraum 1924 bis 1927). Die veröffentlichten Informationen stützen sich vornehmlich auf Prospektmitteilungen, die gelegentlich durch besondere Informationen ergänzt werden. Es ergibt sich ein interessantes Bild der außerordentlich mannigfaltigen Emissions-, Verzinsungs- und Tilgungsbedingungen, unter denen Auslandsanleihen begeben wurden. Auch der Verwendungszweck der Anleiheerlöse wird soweit diese Informationen zugänglich waren angegeben. Da vom Autor in jeder Hinsicht Vollständigkeit angestrebt wurde, ergibt sich ein tiefer Einblick in die Struktur der deutschen Auslandsschulden.
Die Darstellung gliedert die Auslandsanleihen in Auslandsanleihen des Reichs, der Länder, kommunale Auslandsanleihen, Anleihen der verschiedenen Wirtschaftszweige und kirchliche Anleihen (fast ausschließlich solche der katholischen Kirche). Außerdem ist den Auslandsanleihen des Saargebiets sowie der Tätigkeit der „Beratungsstelle für Auslandskredite“ je ein kurzer Abschnitt gewidmet. In einem Anhang schließlich findet sich neben den Hauptprospekten der Dawes- Anleihe eine umfangreiche Reihe statistischer Übersichten (Gliederung der Anleihen nach Emissionsländern, Jahreslasten an Verzinsung und Tilgung usw.).Das Werk “Deutschlands Auslandsanleihen 1928” ist derzeit als Reprint verfügbar bei 
Meyer, Dr. Walther, Die deutschen Auslandsanleihen in der Nachkriegszeit (1924-1926), Berlin, 1928, 106 Seiten
Es handelt sich bei diesem Fachbuch um die im Juli 1927 abgeschlossene Dissertation des Volkswirts Walther Meyer. Der Autor versucht die deutschen Auslandsanleihen umfassend als Teil der kreditpolitischen Erscheinungen der Nachkriegszeit darzustellen und untersucht die Auswirkungen des Auslandskredits auf Wirtschaft und Währung. Er erfasst den Umfang der seit 1924 bis Ende 1926 ausgegebenen Auslandsanleihen, u.a. mit Verwendungszweck und Tilgungsbedingungen, in einer chronologischen Aufstellung von 140 Auslandsemissionen verschiedenster Währungen und Begebungsländern. .Die Anleihen werden systematisch nach Arten kategorisiert. Anleihebedingungen, wie Goldklauseln, Laufzeiten, Formen der Tilgung und Sicherheiten werden erläutert.
Görtz, Dr. Herrmann, Auswärtige Anleihen, Marburg, 1926, 228 Seiten
Görtz veröffentlich mit diesem Fachbuch seine 1926 abgeschlossene juristische Dissertation. Seine Arbeit beschreibt insbesondere aus juristischer Sicht die Abläufe bei der Emission und Platzierung von Auslandsanleihen. Besonders interessant sind die Kapitel in denen die Rechtsnatur der Obligationen, die Ausgestaltung der Währungssicherung, die Pflichten des Treuhänders und die Sicherheitsbestellungen abgehandelt werden.
Schaffner, Peter F., Die Regelung der verbrieften Auslandsschulden des Deutschen Reichs innerhalb des Londoner Schuldenabkommens - ein taugliches Modell zur Bereinigung gouvernementaler Auslandsschulden? Dissertation an der Juristischen Fakultät der Julius- Maximilians- Universität zu Würzburg, Bad Homburg v.d. Höhe, 1987, 199 Seiten
Eine wesentlicher Erkenntnis der Arbeit: Gemäß Art.15 Abs.(1) des Londoner Schuldenabkommens haben nur solche Gläubiger Ansprüche auf Vorteile aus irgendeiner Bestimmung dieses Abkommens und seiner Anlagen einschließlich der darin vorgesehenen Zahlungen, die das ihnen zu unterbreitende Regelungsangebot annehmen … Die Rechte der Gläubiger, die den vorgelegten Regelungsangeboten nicht zustimmen wollen, bleiben formell unberührt, können aber bis auf weiteres in Deutschland nicht mehr geltend gemacht werden. Das ergibt sich aus Art.10 des Abkommens, wonach bis zur Erledigung aller Verpflichtungen aus dem Abkommen und seiner Anlagen keinerlei Zahlungen auf Verpflichtungen, die nicht dem Abkommen unterfallen, erbracht werden sollen …Des weiteren verpflichtet sich die Bundesrepublik Deutschland in § 12 des deutschen Ausführungsgesetzes, bis zu dem oben genannten Zeitpunkt keine Leistungen zu erbringen, die die Erfüllung einer geregelten Schuld zum Gegenstand haben, aber sich nicht in den Grenzen der festgelegten Bedingungen bewegen.
Verenkotte, Clemens, Das brüchige Bündnis - Amerikanische Anleihen und deutsche Industrie 1924 1934, Dissertation an den Philosophischen Fakultäten der Albert-Ludwigs-Universität zu Freiburg, Dinslaken, 1991, 584 Seiten
Detaillierte Beschreibung aller deutscher Dollar-Emissionen ab 1924 (Dawes-Anleihe, Kruppanleihe, etc.) über die Young-Anleihe 1930 bis zum deutschen Zahlungsmoratorium 1932-1934. Darstellung der politischen Hintergründe der amerikanischen Investments in Deutschland.
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The German Financial Time Bomb
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Weston, Jeffrey A., The German Financial Time Bomb A Betrayal of the American Public, A Fantastic Deception, 50 Years of Cover-up and Now a Solution”, 2006
Das 2006 erschienene Buch “The German Financial Time Bomb, A Betrayal of the American Public, A Fantastic Deception, 50 Years of Cover-up and Now a Solution”* des Amerikaners Jeffrey A. Weston befasst sich mit dem hochaktuellen Thema der Rückzahlung deutscher Goldanleihen, ausgegeben zwischen 1924 und 1930. Anleiheschuldner sind das ehemalige Deutsche Reich, die früheren Länder, Kommunen, öffentlich-rechtliche Institutionen und private Gesellschaften. Gemeinsam ist allen 85 in diesem Buch aufgeführten Anleiheemissionen, dass die seinerzeitige Zahlung der Bonds in den amerikanischen Anleiheverträgen in Gold abgesichert ist und, da die Bonds in den USA zahlbar sind, dem amerikanischen Recht unterliegen.
Weston geht auf rund 300 Seiten mit der Bundesrepublik Deutschland hart ins Gericht. Er spricht bei den deutschen Dollarbonds von aufgedeckten Intrigen und Betrug, sogar vom größten finanziellen Schwindel aller Zeiten, seitens Deutschlands.
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Er rechnet ab mit den nebulösen Mysterienspielchen, inszeniert von deutschen Seilschaften, die mit arglistiger Täuschung, Ausflüchten und Angst einjagenden Aktionen versuchen, Bondholder um die Rückzahlung ihrer Bonds zu prellen.
Die komplexe Materie der Platzierung deutscher Auslandsbonds in den USA von 1924 bis 1930, der Zahlungsunfähigkeit der deutschen Schuldner ab 1933 sowie des Londoner Schuldenabkommens von 1953 werden in den ersten beiden Kapiteln aus amerikanischer Sicht dargestellt und kommentiert. Die Kapitel 3 bis 5 befassen sich mit der Echtheit, der Werthaltigkeit und der Verjährung der Bonds. Kapitel 6 erläutert neun amerikanische Gerichtsverfahren zu deutschen Golddollar-Bonds, die weitestgehend zu ungunsten der Bondholder ausgingen, mit Ausnahme der beiden Verfahren gegen Weston. Kapitel 7 zeigt Lösungen, um Deutschland zur Zahlung ihrer Vorkriegsschulden zu bewegen und Zehntausende Bondholder zu befriedigen. Ergänzend enthält das Buch 28 Anlagen, u.a. juristische Gutachten, relevanten Schriftverkehr und eine Auflistung der behandelten 85 deutschen Auslandsemissionen in Gold-Dollar.
Das gründlich recherchierte Buch kommt gerade zur rechten Zeit. Drei Gerichtsverfahren gegen deutsche Anleiheschuldner werden derzeit in den USA vorangetrieben von Bondholdern deutscher Golddollarbonds. Der Hintergrund dieser Prozesse wird nach der Lektüre von Westons Buch klar:
- Unter dem Londoner Schuldenabkommen wurden weltweit bei der Rückzahlung der deutschen Auslandsbonds nur Angebote gemacht. Wer diese Angebote nicht annahm, behielt seine Bonds mit den ursprünglichen Rechten daraus. Weston nennt solche Personen, die das Angebot seinerzeit nicht annahmen „Non- Assenting Bondholders“.
- Die Bundesrepublik Deutschland ist im Falle aller deutschen Auslandsbonds aus dem Zeitraum 1924-1934 tatsächlich Rechtsnachfolger des untergegangenen Deutschen Reichs.
- Alle heute vorgelegten unentwerteten deutschen Dollarbonds verbriefen die Rückzahlung des Bonds und der Zinsen in Golddollar unter den jeweiligen amerikanischen Anleiheverträgen. Wenn amerikanisches Recht gilt, ist die Rückzahlung in Golddollar in den USA einklagbar. Die mit Gold bewerteten Bonds sind heute einige Milliarden $ wert! Da viele der angeklagten Anleiheschuldner heute erhebliche Vermögenswerte in den USA besitzen bzw. dort geschäftlich aktiv sind, können solche Klagen unter Umständen brisant werden.
- Nicht einlösbar oder einklagbar sind Ansprüche aus heute vorgelegte Dollarbonds in Deutschland. Hier schließt einerseits das Auslandsbondbereinigungsgesetz durch seine hohen Hürden regelmäßig eine Bedienung aus. Andererseits hat der deutsche Bundesgerichtshof 2005 in einem äußerst umstrittenen Urteil die durchaus berechtigte Klage eines Amerikaners auf Rückzahlung unbedienter Dollarbonds (von 1925) der Stadt Dresden in letzter Instanz zurückgewiesen.
Westons Buch ist das erste Werk, das Licht in diese Zusammenhänge bringt. Dieses Buch wird hoffentlich dazu beitragen, dass die Bundesrepublik Deutschland mehr als 15 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung endlich die Initiative ergreift, um die im Londoner Schuldenabkommen für den Fall der Wiedervereinigung in Artikel 25 fixierten, bis heute unbedienten Auslandsbonds zügig zu bedienen.
* Freie Übersetzung: Deutschlands Finanz-Zeitbombe, ein Verrat am amerikanischen Volk, ein traumhafter Schwindel, 50 Jahre Vertuschung und jetzt eine Lösung
Zu beziehen beim Verlag im Internet.
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GERMAN DOLLAR BONDS Issued between 1924 and 1937
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F.Paul Seabrook, GERMAN DOLLAR BONDS Issued between 1924 and 1937, Details on 156 bonds with German and English Index, Eigenverlag 2007, in englischer Sprache, 229 Seiten, 113 farbige Abbildungen von Wertpapiertiteln, 50,- €.
F.Paul Seabrook ist der Autor des 2007 erschienenen Fachbuchs „GERMAN DOLLAR BONDS Issued between 1924 and 1937“.
Das Buch dokumentiert alle ab 1924 ausgegebenen deutschen Dollaranleihen - auffindbar über einen deutschen und englischen Index, ist in englischer Sprache verfasst und umfasst 229 Seiten sowie 113 farbige Abbildungen der Wertpapiertitel.
Der Engländer F.Paul Seabrook, ein früheres Mitglied der Londoner Börse, ist ein erfahrener Rentenhändler und interessiert sich schon seit vielen Jahrzehnten für alte Wertpapiere. Sein spezielles Sammelgebiet sind die deutschen Auslandsanleihen, hier insbesondere die in Dollar ausgegebenen deutschen Bonds.
Nach Beginn seines Ruhestandes im Jahr 1999 recherchierte er intensiv über deutsche Dollarbonds und trug alle ihm zugänglichen Informationen zusammen. Das Resultat dieser jahrelangen Arbeit kann sich sehen lassen. Seabrook schreibt:
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Die deutschen Dollarbonds dokumentieren eine wichtige Phase der deutschen und der amerikanischen Finanzgeschichte. Für amerikanische Investmentbanken heute Global Player - war die Emission deutscher Auslandsanleihen ab 1924 der erste große Schritt auf dem internationalen Parkett.
Die amerikanischen Investmenthäuser beschäftigten seinerzeit ganze Mannschaften von Bankern, die - in einem aggressiven Wettbewerb - vielen deutschen Konzernen verbriefte Dollarkredite anboten. Um die amerikanischen Kapitalanleger zu locken, wurden deutsche Dollaranleihen zu Zinssätzen angeboten, die deutlich über dem Zinsniveau amerikanischer Inlandsanleihen lag. Die deutschen Anleihen waren in Dollar zahlbar und verbrieften die üblichen - dem Publikum vertrauten - amerikanischen Obligationsbedingungen. Die Investmentbanker taten ihr Bestes, um die Anleger von der hohen Bonität der emittierenden deutschen Staaten, Städte und Unternehmen zu überzeugen. Die deutschen Anleihen erwiesen sich deshalb beim amerikanischen Anlegerpublikum schnell als populär.
Der größte Teil der Anleihen kam zwischen 1924 und 1931 auf den Markt, in der Spitze wurden monatlich 2 bis 3 Emissionen aufgelegt. Insgesamt wurden mehr als 1.5 Milliarden $ platziert, in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine wahrlich beachtliche Summe Geldes.
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Der New Yorker Börsencrash 1929 und der Devisenmangel im Deutschen Reich beendeten im Folgejahr die Emissionstätigkeit. Deutschland führte 1933 eine strenge, zentralistische Devisenbewirtschaftung ein, nach der die Bondholder ihre Zinszahlungen nun in Reichsmark und Dollar erhielten. Wie zu erwarten stand, fielen nun die Kurse der deutschen Auslandsbonds stark. Dies führte in der Folge bis 1945 auf deutscher Seite zu massiven „Rückkaufprogrammen“ bei niedrigen Kursen. Ab 1953 wurden in der Bundesrepublik Deutschland die Auslandsbonds und die rückständigen Zinsen im Rahmen des Londoner Schuldenabkommens zurückgezahlt. Da die Besitzverhältnisse bei vielen Auslandsanleihen durch den Krieg durcheinander gekommen waren, wurde gleichzeitig eine Auslandsbondbereinigung durchgeführt. Viele Dollarbonds deutscher Emittenten wurden zurückgezahlt, andere blieben unbedient und sind es noch heute. Es wird bis heute behauptet, dass große Bestände deutscher Dollarbonds gegen Ende des Zweiten Weltkriegs geplündert wurden und dadurch der Eigentumsnachweis bei gewissen Anleihestücken undurchsichtig bleibt.
F.Paul Seabrook dokumentiert detailliert 156 deutsche Dollar-Emissionen des Zeitraums 1924 - 1937. Jede dieser Emissionen ist beschrieben mit der englischen und deutschen Emissionsbezeichnung, dem Emissionsvolumen, den ausgegebenen Nennwerten und den Rückzahlungsvolumina von 1924 bis zum Londoner Schuldenabkommen von 1953. Die Bonds der meisten Emissionen sind farbig abgebildet. Zusätzlich wird der finanzgeschichtliche Hintergrund, der allen Dollaremissionen zugrunde liegt, kurz und prägnant dargestellt, u.a. durch
- ein Glossar zur Erläuterung von wertpapiertechnischen Angaben,
- die Auflistung der Emissionshäuser, Treuhänder, etc.,
- die Erläuterung der Besonderheiten von in Holland platzierten Emissionen,
- die Beschreibung der von der Konversionskasse und der Golddiskontbank betriebenen deutschen Rückkaufprogramme 1933-1945 und der deutschen Auslandsbondbereinigung von 1952,
- die Auflistung und Abgrenzung von nicht öffentlich aufgelegten Dollarbonds und von nicht „konvertiblen“ Dollarbonds.
Ein hochinteressantes Werk, das den Markt für „Historische Wertpapiere“ bereichert.
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